Der aktuell vorliegende Richtplanentwurf darf nicht umgesetzt werden
weil eine raumplanerische Vorarbeit fehlt.
Eine seriöse Vorarbeit für einen Richtplan beinhaltet eine Machbarkeitsstudie, die auf einer umfassenden Bedürfnisermittlung basiert. Für das Variantenstudium wäre ein Studienauftrag das geeignete Instrument.
weil er die ohnehin schon geringe Nutzfläche einschränkt.
Die Greifenseeschutzverordnung hat sich über die Jahre bewährt. Die Ufer des Greifensees sind mehrheitlich geschützt. Nur 7 Prozent stehen für die intensive Nutzung durch Erholungsuchende zur Verfügung. Eine Einschränkung der ohnehin geringen Nutzfläche schafft ein Ungleichgewicht und erhöht dadurch den Druck auf die Schutzzonen und damit auf unsere Natur.
weil er eine gute Entwicklung der Schifflände für Jahrzehnte verhindert.
Uster wirbt mit dem Slogan «Wohnstadt am Wasser». Der Ustermer Seeanstoss ist jedoch vernachlässigt und kann mit der Entwicklung der Stadt nicht mithalten. Ein «Zementieren» der heutigen Situation verhindert eine adäquate Entwicklung auf Jahrzehnte.
weil er keine Mehrwerte schafft.
Der Richtplan schafft keinerlei Mehrwerte gegenüber der heutigen Situation. Er regelt lediglich, was heute schon ist: ein sanierungsbedürftiges Strandbad ohne geeigneten Seezugang, Bootsplätze, die attraktive Flächen am See besetzen, Infrastrukturbauten die den Bedürfnissen der Vereine nicht mehr entsprechen.
weil er die Anforderung an die Verkehrssicherheit nur ansatzweise löst.
Eine Entflechtung von rollendem Verkehr und den Fussgängern, wie dies das Mobilitätskonzept der Greifenseestiftung vorsieht, wird nicht umgesetzt. Lediglich die Verlegung der Buswendeschlaufe bringt eine Verbesserung.
weil er die Bedürfnisse der Vereine nicht ernsthaft berücksichtigt.
Die aktiven Vereine am Greifensee brauchen dringend zeitgemässe Infrastrukturen wie Umkleidebereiche und sanitäre Anlagen, Trainings- und Vereinsräume sowie Lagerflächen für Boote und Geräte. Die Grundlage dazu wird mit dem Richtplan nicht geschaffen.
weil die ökonomische Gesamtbetrachtung fehlt.
Sämtliche Bauten an der Schifflände – die Wasserfassung ausgenommen – sind veraltet und sanierungsbedürftig. Dies betrifft auch die technischen Anlagen und Kanalisationsleitungen. Der etappenweise Ersatz der heutigen Infrastrukturbauten wird letzlich günstiger als ein aufwendiges Sanieren und Erweitern der maroden Bausubstanz sein. Der Rückbau des inventarisierten Empfangs- und Umkleidegebäudes von 1936 ist vertretbar, da es mit dem Abbruch der seitlichen Garderobenflügel in den Sechzigerjahren seines Charakters beraubt wurde.
weil er keine angemessene Gastronomie vorsieht.
Der Richtplan sieht ein Restaurant mit 50 Innen- und 50 Aussenplätzen vor. Zum Vergleich: Der zurzeit vom Werkheim betriebene Kiosk hat 30 Innen- und 60 Aussenplätze. Auch hier wird kein Mehrwert geschaffen.